36 Grad und es wurd’ immer heißer…
Was für ein Wochenende! Bei unglaublichen Temperaturen von um die 40 Grad (im Ziel wurden im Schatten 39,8 Grad gemessen) wagten sich leider – jedoch verständlicherweise – nicht alle derjenigen, die gemeldet hatten, an den Start. Es wurden Rittstrecken von 40, 61, 81 und 101 km angeboten, unter normalen Bedingungen also für jeden etwas dabei. Erstmals hatten auch die Fahrer die Chance, sich in Birstein zu messen, und zwar über 61 km.
Somit war eigentlich alles perfekt: von den Einweisern auf dem Paddockplatz über die Vortrabstrecke auf dem Sportplatz bis hin zur Markierung (da muss man sich wirklich schon Mühe geben, um sich zu verreiten – oder so mit den Mitreitern ins Gespräch vertieft sein, dass man einen Holzpflock oder Flatterband schlichtweg übersieht; soll’s ja geben…) und der Siegerehrung war alles top organisiert. Freundliche Helfer standen mit Rat und Tat zur Seite und sorgten für eine optimale und sehr kostengünstige Versorgung mit Essen und Getränken. Gerade kühle Getränke waren bei dem Wetter natürlich absolut gefragt.
Auf der Vorbesprechung wurde angekündigt, dass angesichts der zu erwartenden Temperaturen und im Sinne der Pferde der Puls bei der Vorstellung bei den Tierärzten 60 Schläge nicht überschreiten darf. Sicherlich eine sinnvolle Maßnahme, die aber eben auch dazu führte, dass die Ausfallzahlen in die Höhe stiegen. So beendeten beispielsweise von den 22 Startern auf der 62 km Strecke 13 den Ritt in der Wertung. Alle anderen schieden entweder aufgrund von zu hohen Pulswerten, oder weil sie von sich aus vorzeitig zurückzogen, aus. An dieser Stelle ein „Dankeschön“ an alle Tierärzte, Pulshelfer und Schreiber, die den ganzen Tag in der Sonne schmorten, um auch die letzten Ankömmlingen noch in Empfang zu nehmen.
Weiterhin sei allen Trossern gedankt, denn diese hatten bei diesem Distanzritt richtig viel zu tun: unzählige Liter Wasser wurden in Kanister, Eimer und Flaschen abgefüllt und hin- und her geschleppt. Das es dabei nie einen Wasserengpass gab, lag sicherlich auch an dem Hydranten, welcher in perfekter Position in der „crewing area“ vor der „In-time“ mit hohem Wasserdruck für Nachschub sorgte. Auch dies ein Beweis der tollen Organisation.
Die größtenteils schattenlose Strecke, die über viele Wiesenwege mit einigen zu bewältigenden Höhenmetern führte, aber immer flüssig zu reiten war, verlangte Pferden und Reitern einiges ab. Besonderer Respekt gebührt daher der Reiterin, die als Einzige die 101 km zu Ende ritt und ihr Pferd gesund und munter ins Ziel brachte.
Für alle sicherlich der Höhepunkt der Veranstaltung war die Siegerehrung, welche zeitnah nach Eintreffen der letzten Reiterin vorgenommen wurde. Aus Rücksicht auf die Strapazen, die die Pferde über Tag aushalten mussten, wurde diese ausnahmsweise ohne die eigentlichen Stars durchgeführt. Auch hier zeigte sich, was man mit Engagement und Zeiteinsatz bei der Sponsorensuche erreichen kann: alle Teilnehmer erhielten einen Preis und die ersten drei Plätze wurde jeweils reich beschenkt. Oftmals konnten die Preise nur mit zusätzlicher Hilfe weggeschleppt werden, denn wer kann sich schon einen 25 kg Sack Futter lässig über die Schulter werfen, wenn die Hände schon mit den liebevoll selbst gestalteten Trophäen, mit allerlei Mittelchen randvoll gefüllten Futtereimern, Gutscheinen für Pferdeequipment etc. voll sind?
Wer am Ende dieses langen, heißen Tages noch über Energie verfügte, konnte diese Tanzbein-schwingender-Weise zu den Klängen der Live-Band verbrauchen. Etwas gemütlicher ging es im Vereinsheim des Veranstaltungsortes zu, wo per Leinwand und Beamer das Deutschlandspiel um den 3. Platz bei der WM übertragen und der Sieg gefeiert wurde.
Fazit: eine absolut lohnenswerte und bestens organisierte Veranstaltung, die unbedingt in die Rittplanung 2011 integriert werden sollte! Allen Beteiligten „Danke“ für ein tolles Wochenende!
von Annika Rupp