Seit mehreren Jahren hat sich auf CEI-Ritten und Championaten durchgesetzt, dass der Rittverlauf in mehreren Schleifen rund um einen zentralen Pausenort führt. Für die EM 2011 im französischen Florac wird dagegen bekanntlich auf einem 160 km langen Rundkurs geritten. Bei der Planung für die Weltreiterspiele 2014 setzen die Franzosen noch einen drauf: das Organisationskomitee schlug jetzt der FEI einen Ritt von A nach B vor. Um Naturdenkmäler und kulturelles Erbe hervorzuheben, soll die Strecke das Nationalgestüt „Haras du Pin“ und das Unesco-Weltkulturerbe „Mont-Saint-Michel“ verbinden. Haras Du Pin wurde 1665 von Ludwig XIV. als erstes Nationalgestüt Frankreichs gegründet und zieht jährlich an die 70.000 Besucher an. Die Bucht von Mont-Saint-Michel gilt mit drei Millionen Besuchern jährlich als zweitbeliebtestes Tourismusziel Frankreichs nach Paris. Ursprünglich war an Mont-Saint-Michel als alleinigem Veranstaltungsort gedacht worden, dabei wurde von französischen Distanzreitern befürchtet, dass die Geländegegebenheiten rund um die Bucht mit viel Asphalt und Wattenmeer keine schöne Streckenführung mit mehreren Schleifen ermöglichen würden. Erschwert wird die Streckenfindung durch die Heckenlandschaft der sogenannten Bocage, wo die vielen kleinen Felder und Weiden typischerweise von Erdwällen mit Bepflanzung umrahmt werden und kaum längere Wege vorhanden sind. In Haras du Pin dagegen steht ein erfahrenes Veranstaltungsteam zur Verfügung, welches seit mehreren Jahren erfolgreich den CEI Argentan organisiert. Nun ist geplant, den Wettbewerb ausgehend von Haras du Pin auf bestehenden Wanderwegen und entlang einer alten Römerstraße bis zum Meer verlaufen zu lassen. Stationen mit Fernsehübertragung zwischen den Vet Gates sollen den Zuschauern, Trossern und Teilnehmern ermöglichen, den Verlauf des Rennens und das Geschehen in allen Vet Gates und im Ziel zu verfolgen.