Kimbal ist tot

Gerade eben erreicht mich eine traurige Nachricht von Bert Fichtel: Sein Pferd Kimbal ist tot.
Diese Nachricht erschüttert mich sehr, habe ich doch noch Ende letzten Jahres einige Fotos von ihm auf seiner Koppel geschossen.
Laut Bert ist die Todesursache völlig rätselhaft. Bert wird kein neues Distanzpferd aufbauen, damit endet eine große Ära mit dem vielleicht besten Distanzpferd aller Zeiten.
Hier das Kurzportät Kimbals aus unserem Jahrbuch DISTANZREITEN 5:

Kimbal

Der 19-jährige Kimbal von Bert Fichtel ist wahrscheinlich das beste Distanzpferd Deutschlands, im Hinblick auf die Lebenslaufleistung und die Anzahl von nicht weniger als 86 Platzierungen. Das ist sicherlich einmalig!
In Hennweiler im Hunsrück steht Kimbal am Ortseingang auf einer riesigen eigenen Koppel, unweit des Schlösschen Wasem von Besitzer Bert Fichtel. Die hat er sich mit seiner Lebenslaufleistung von knapp 11.000 km in der Wertung sicher verdient. Betrachtet man die außergewöhnliche Anzahl an Erfolgen, die dieses Pferd vorweist, stellt man sich gerne die Frage, bei welchem Züchter man ein solches Ausnahmepferd erwerben kann. Umso mehr dürfte man über Berts Anwort erstaunt sein: „Kimbal war ein Unfall – bei der Siegerehrung auf der Grastälerpassage deckte mein Vollblutaraber-Hengst Khazo damals die „unfruchtbare“ Connemara Stute“ Ostia. So unfruchtbar schien sie dann doch nicht gewesen zu sein! Nachdem Kimbal zur Welt gekommen war, wuchs er zusammen mit Khazo im eigenen Stall in Hennweiler auf.

Exakt sieben Jahre später begann Kimbals beeindruckende Distanzlaufbahn, wieder auf der Grastälerpassage: Sein erster Ritt begann mit dem berühmt berüchtigten Startschuss auf der großen Wiese nahe der Vogelherdhöhle im Lonetal. Seit dem läuft er im Durchschnitt etwa 700 km jährlich – stets ohne Beschlag – heute einige Kilometer weniger. „Ein Pferd mit Substanz, nicht sehr empfindlich, kann robust gehalten werden, aber mit miserablen, brüchigen Hufen“, so Kimbals Kurzbeschreibung von Bert. Nur ein einziges Mal, im Jahr 2010, konnte Kimbal wegen einer Schlundverletzung nicht starten. Auch heute, mit 19 Jahren, ist Kimbal fit wie eh und je: Seinen letzten Ritt über 130 km gewann er souverän und erhielt zudem den begehrten VDD Konditionspreis.

 

© Christian Lüke, 2012

© Christian Lüke, 2012