Von Stefanie Moje
Am 10.03.2010 um 7.30 Uhr trafen wir in Rickling ein. Schon unterwegs waren wir überraschts dass im Kreis Segeberg, trotz anhaltenden Tauwetters, noch einiges an Schnee lag.
Die Voruntersuchung fand in der Reithalle des Reitvereins in Rickling statt, dadurch hatten der Tierarzt und sein Schreiber eine reelle Überlebenschance. Denn eisiger Wind und später einsetzender Dauerregen ließen überlegen warum man kein anderes Hobby gewählt hat.
Wie immer konnte jeder der 15 Teilnehmer, der verschiedenen Rittlängen (30, 41, 61 und 80 km), bei Veronik`s Einhorn Ritten seine Startzeit selbst wählen. Somit kommt keiner in Zeitdruck beim Satteln und Warmreiten seines Pferdes. Selbst für ein kurzes Gespräch ist meist noch Zeit. Die Vorbesprechung bekommt jeder Reiter schriftlich.
Wir waren um kurz nach 9.00 Uhr startklar und machten uns auf die erste 20 km Runde.
Die ersten 6 km waren traumhaft zu reiten – trockener aufgetauter Boden – Im Wald dann Wege, die der Winter für sich behalten wollte. Eispisten, wo selbst das Schritt reiten gefährlich wurde, abgewechselt mit mehreren kilometerlangen Wegstücken die mit 30 – 40 cm hohem, klatschnassen Schnee bedeckt waren. Mit jedem gerittenem Meter merkten wir die Tiefe des Bodens, welchen wir selbst in der Heide noch nicht erlebt habe. Der anhaltende Dauerregen verbesserte den Boden auch nicht gerade.
Jeder Wettkampfergeiz wurde heute vergessen. Hier galt es nur noch sein Pferd heil nach Hause zu bekommen.
Zum Ende der ersten Runde überlegten wir nach 20 km abzubrechen, denn mit Spaß und rhythmischem Reiten hatte dieses wenig zu tun.
Doch man wäre kein Distanzreiter um nicht auch mit so etwas klarzukommen. Schlimmer kann’s nicht werden…. ABER es kam schimmer. Der Regen wurde stärker und stärker. Es kippte aus vollen Eimern auf uns nieder. 5 km vor dem Ziel verloren wir ein Eisen und zwangen uns zum Schrittreiten. Noch nie war mir beim Reiten so kalt.
Selbst die Wechselklamotten brachten die verlorene Wärme nicht zurück. Ob überhaupt jeder Reiter vorgesorgt hatte? Hier jetzt einen ganz großen Dank an Veronik die durch ihre Flexibilität in Punkto Siegerehrung, dem einen oder anderen Reiter eine Grippe und Schlimmeres erspart hat.
Sobald die Gruppen der einzelnen Ritte durch waren, wurde sofort eine kleine aber sehr nette Siegerehrung durchgeführt. Kein Pferd musste nach der Leistung klatschnass lange im Paddock rumstehen. Uns allen tat es gut, früher zu Hause zu sein, um selbst endlich wieder warm zu werden.
Selten habe ich so eine Flexibilität erlebt, wie im März beim Einhorn-Ritt in Rickling.
Auch Dank an allen lieben, gut gelaunten halb erfrorenen Helfern.
Nun freu ich mich auf den nächsten Ritt, denn schlimmer ganz ja nicht mehr werden, oder….