Vor gut 4,5 Jahren war es mein erster Distanzritt in Kleinharrie auf den Einhorn-Ritten und am 08.08.2010 sollte meine Reitbeteiligung, Tina Basner, Premiere haben mit Alpha, die ihre Aufgabe auf den 30 km sicherlich gut meistern würde.
Ganz ungewohnter Weise hatte ich daher am Vortag die Reitsachen in den Pferdeanhänger geräumt und war abends entspannt und ohne Anspannung schlafen gegangen; für einen Distanzrittbesuch spät am nächsten Morgen (7:30 Uhr) war das Treffen am Stall angesetzt und da ich mir sicher war, dass sich mein Pony gut verladen lassen und wir rechtzeitig das Hofgelände verlassen würden, war auch keine Anspannung meinerseits zu spüren und ich noch halb im Trance… Tina hingegen schon super wach, das Pony sauber geputzt und eingeflochten – also alles startklar!
Mit einem finsteren Blick ´gen Himmel, denn schließlich hatte der Wetterbericht Dauerregen und sogar Gewitter angesagt, saß ich hinterm Steuer und lenkte gegen 8:40 Uhr das Gespann in Kleinharrie auf die inzwischen schon gut bekannte Weide hinter den Stallungen, die uns wieder freundlicherweise zur Verfügung gestellt worden war. Paddock bauen, Wasser und Heu bereit stellen, alles lief seinen gewohnten Gang; fertig? – ab zur Meldestelle. Dort stellte Veronique dann auch gleich fest: ich hatte zwar mit ihr kommuniziert, dass Alpha + Tina reiten würden, auch mit Tina hatte ich im Vorfeld alles besprochen… aber die Nennung, ja, die hatte ich ganz vergessen abzuschicken. Jedoch ist Veronique super flexibel und daher war das ganze natürlich kein Problem ☺, Angaben zur Reiter und Pferd wurden nachgereicht und Tina bekam ihre „Einführungsbesprechung“ – wichtige Tipps und Hinweise für die Reitstrecke, Markierung, Hindernisse. Die Karte gab es zur Sicherheit mit, aber da super markiert war, brauchte man sie eigentlich nicht.
Nun blieben dank freier Startzeit noch einige Minuten für „das stille Örtchen“ oder einen kräftigen Bissen ins Schwarzbrot; die Anspannung wuchs und kurz vor 10 Uhr, genauer 9:58 Uhr, machten sich Tina und Alpha an ihren ersten Start.
Ich begleitete das Team zu Fuß aus dem Dorf hinaus, traf unterwegs noch einen weiteren Distanzneuling, der nach dem Weg zum Moorhof fragte und wünschte nachfolgenden Startern „Viel Glück“. So, danach sollte es für mich ganz entspannt weitergehen: ich gesellte mich zur „Tierazt-Startzeit-Helfer-Truppe“ am Eingang der Reithalle. Hier war man lustig drauf, hielt das eine oder andere Schwätzchen, wenn gerade keiner der leider mit 27 Startern eher wenigen Teilnehmer für Einhorn-Distanzritte, ankam oder abritt oder stellte schon mal Essen für die Mittagspause bzw. die Preise zur Siegerehrung bereit.
… eigentlich sollte man hier keinen Gefahren, Problemen, Zwischenfällen ausgesetzt sein; eigentlich. Doch da war „Grobi“ – kennt ihr den etwa nicht? Grobi, das ist der kleine, schwarze Puschelhund der Tierärztin Kerstin Kohrn.
War gerade ein Stuhl frei geworden, da Puls gemessen werden musste -> schon saß Grobi dort. Wurde der leckere Kuchen oder später die Brote gegessen -> klar, Grobi wollte ebenfalls seinen Teil abhaben und wurde er nicht beachtet oder gar verspottet, dann, ja dann zeigte GROBI sein wahres Gesicht: WILDER HUND !
…. und das traf dann den „armen“ Julius, der doch schon 60 km hinter sich hatte, als diese Bilder entstanden ☺
Insgesamt 6 Neueinsteiger im Distanzsport waren an diesem Tag in Kleinharrie zu begrüßen gewesen und da ein kleines Present den Ansporn für weitere Ritte natürlich beflügelt, bekam YVONNE MALIK als die Auserwählte der Tierärztin ein Tajara-Halfter. Vielen Dank hierfür an die Sponsorin Steffi Moje.
Ivonne Malik war mit Star Light Sony als einer der acht Reiter auf der kürzesten Distanz, den 20km unterwegs, die Corinna Victor mit Intschutschuna gewann.
Auf den 30 km siegte (in schon gewohnter Weise, wie man ruhig sagen kann ) in einem 7-köpfigem Starterfeld Meike Heisig mit ihrem 5-jährigen Hengst Seven Seas Of Love, der mit einem Pulswert von 36 Ruhepuls zudem begeistern konnte.
Michaela Stenzel auf Taylin konnte die 40a, die langsamen 40km für sich entscheiden, dank des besseren Pulswertes, denn Claudia Stöhr mit dem Keinen Kavalier ritt die Strecke ebenfalls 11,89 km/h und landetet auf dem 2. Platz. Gesine Wiskandt belegte den 1. Rang bei den schnellen 40ern und Britta Ahlert brachte ihre Stute Magic auf Platz 1 über 60 km (auch Pulswert 36).
Eine gelungene Veranstaltung – und auch der Wettergott hatte erbarmen mit uns: der Gewitterschauer setzte erst 10 min vor der Siegerehrung ein und alles traf sich zur 2 h Nachkontrolle in der Reithalle, geschützt vor der Nässe. Auch wenn oben nur die besten Reiter aufgelistet worden sind; keiner der Teilnehmer ging ohne einen Preis nach Hause: einen Teller mit einem Einhorn, ganz wie der Name „Einhorn-Distanz“ besagt; dieses Mal ein besonders hübsches rosanes!
Für mich endete der Tag, 8.8.2010, gegen 19 Uhr im Stall, als sich Pony Alpha wohl versorgt auf der Koppel entspannte. Für Tina war es sicherlich nicht der letzte Distanzritt; auch wenn sie den starken Muskelkater die nächsten zwei Tage nicht unbedingt gebrauchen konnte ☺