FEI Meydan World Endurance Championship for young riders and juniors Verona, Italy 2017

Vom 22.-24. September 2017 fanden die FEI Meydan World Endurance Championship for young riders and juniors 2017  in Valeggio Sul Mincio (Verona) statt.

Für Deutschland starteten Moira Al Samarraie mit Zarah 41 und Nayla Al Samarraie mit Warsana. Für Osterreich gingen Julia Klein mit Toison d’Or Larzac und Fabian Gradwohl mit Koheilan Kotta an den Start.

Am Mittwoch vor dem Ritt erfuhren wir von Satteldiebstählen im Veranstaltungsgelände. Dem Deutschen Team wurden alle 3 Sättel gestohlen, ebenfalls betroffen von Diebstählen sollen die Teams von Russland, Frankreich und Portugal gewesen sein.

 

Herzlichen Glückwunsch an Nayla Al Samarraie und Warsana zum erfolgreichen 14. Platz.

Leider konnten Moira Al Samarraie und die beiden Starter aus Österreich ihren Ritt nicht in der Wertung beenden.

 

Team Al Samarraie, FEI Meydan World Endurance Championship for young riders and juniors Verona, Italy 2017, Foto: Archiv Al Samarraie

 

Ergebnisse (Auswahl)

93 Starter, 55 in der Wertung

1. Saeed Salem Atiq Khamis ALMUHAIRI (UAE) mit Rabdan (04:58:41 / 24,21 km/h)
2. Ghanim Said Salim Al Owaisi (UAE) mit Shadeedah (05:03:13 / 23,84 km/h)
3. Maite Pradera Ledo (ESP) mit Qualif du Poncelet (05:08:01 / 23,47 km/h)
4. Mohammed Abdulla T A AL JUMAILY (QAT) mit Pushkin (05:08:30 / 23,44 km/h)
5. Bruna Pujols Aumatell (ESP) mit Diogene de Jansavis (05:08:31 / 23,43 km/h)
6. Saeed Mohd Khalifa AL MEHAIRI (UAE) mit Siam du Barhas (05:09:24 / 23,37 km/h)
7. Raquel costa codina (ESP) mit Tunez Cost (05:14:03 / 23,02 km/h)
8. Michaela Superkova (SVK) mit Girola de Quercus  (05:24:02 / 22,31 km/h)
9. Saeed Hamad Saeed Hamad JUMA (QAT) mit Antall de Jalima (05:27:32 / 22,07 km/h)
10. Khalifa Jamal Khamis AHMED (BRN) mit Nafis de Brisal (05:31:01 / 21,84 km/h)

 

14. Nayla Al Samarraie (GER) mit Warsana (05:44:17 / 21 km/h)

 

Die kompletten Ergebnisse findet Ihr unter:

http://www.tawqeet.ae/ride?date=Saturday,%20September%2023,%202017&id=12020170923&distance=120Km&category=-

 

 

Weltmeisterschaft der Jungen Reiter 2017 – WM-Erfolg für Nayla Al Samarraie auf Warsana

Am 23. September 2017 fanden die „World Endurance Championship for Young Riders and Juniors 2017“ in Valeggio Sul Mincio bei Verona statt. Für Deutschland gingen die Geschwister Nayla und Moira Al Samarraie an den Start. Unter 93 Startern aus der ganzen Welt erreichte Nayla mit Warsana den sensationellen 14. Platz!

Einen riesigen Schock erlebte das deutsche Team am Morgen nach der Ankunft am Veranstaltungsort: In der Nacht wurde die Ausrüstung inkl. der Reitsättel von Nayla und Moira Al Samarraie gestohlen! Nun zeigte sich der Zusammenhalt unter den Distanzreitern daheim: Fehlendes Equipment wurde organisiert. Ersatzsättel wurden vom später anreisenden Tross im Gestüt Samarra abgeholt und mitgebracht. Die Sättel wurden von einem Kiefferpartner vor Ort perfekt angepasst. Trotz der schlechten Vorzeichen vor dem Ritt, lief es am Veranstaltungstag rund: Die beiden Reiterinnen boten, unterstützt durch das eingespielte Team, einen gradiosen Ritt. Das Ziel war es, sportlich zu reiten und Grenzen auszuloten. Warsana strotzte vor Kraft. Nayla war, trotz eines schweren Sturzes am Vortag, in guter Verfassung.

Runde um Runde ritten Nayla mit der 10-jährigen Anglo-Araber-Stute Warsana und Moira mit der 15-jährigen Shagya-Stute Zarah 41 im Feld immer weiter nach vorne. Von der 93 Startern lag Moira nach 38 km auf Platz 50, Nayla mit 20,63 km/h bereits auf Platz 34. Nach dem 2. Loop über 33 km schob sich Zarah unter Moira bereits auf Rang 41, Warsana zog das Tempo sogar noch an und lag im Gate auf Rang 23. Dass die beiden Stuten, anders als gewöhnlich, getrennt laufen sollten, war Zarah von Anfang an schwerer gefallen. Im Gate suchte sie ständig nach Warsana, was sich ungünstig auf ihre Recoveryzeiten auswirkte. Nach dem 3. Loop kam leider das Aus für Moira, weil sich Zarah eine Huflederhautprellung zugezogen hatte. Doch Nayla konnte sich mit Warsana noch weiter steigern.

Nach der letzten 22 km-Runde mit 22,28 km/h finishten Nayla und Warsana die 120 km lange Strecke sensationell auf dem 14. Platz nach 05:44:17 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21 km/h. Ein riesen Erfolg für die 17-jährige Nayla, aber nicht ihr erster: Bronze auf der DJM 2015 mit Famosa, Silber auf der DJM 2016 mit Famosa und Silber auf der DJM 2017 mit Warsana. Ein großer Teil des Erfolges beruht auch auf dem distanzerfahrenen Team der Familie.

Nayla begann ihre Distanzkarriere dem Welshpony Pilami in Göttingen. Mit Famosa stand sie 2016 auf Platz 18 der Weltrangliste. Im selben Jahr siegte sie mit Olymp souverän in Ermelo, auf dem Qualifikationsritt für die EM in Portugal. Sie bildet sich regelmäßig reiterlich weiter, wobei ihre wichtigste Begegnung die mit Jean Louis Leclerc war. Neben den großen Events liebt Nayla Mehrtagesritte, da sie auf diesen Ritten ihre Nachwuchspferde optimal aufbauen kann.

 

Statement von Nayla

Es war von Anfang an spannend, aufregend und Energie zehrend. Am Vortag lag ich noch auf der Intensivstation und am Ritttag selber konnte ich voll konzentriert auf die Strecke gehen. Auf Warsana, konnte ich mich voll und ganz verlassen, die Strecke und das Geläuf hatten es in sich. So schnappten wir uns nach und nach einen Reiter nach dem anderen. Ein unglaubliches Glückgefühl. Mein Motto: „Setz dir ein Ziel, strebe es an und glaube an dein Pferd und dich“ ging voll auf.

 

Statement Moira

Nach der Sichtung in Ermelo und der Tatsache, dass wir auf eine WM fahren, verflog die Zeit in Windeseile. Und schon standen wir mit toptrainierten Pferden in Vallegio. Durch die unglaubliche Hilfsbereitschaft aus Deutschland und vor Ort, konnten wir nach dem Diebstahl unseres Equipment doch noch starten. Der Start war gut, die teils sehr steinige Strecke dennoch flüssig zu reiten. Zarah war richtig gut drauf, auch wenn sie nicht mit ihrer Stallgenossin laufen konnte. Ich teilte ihre Kräfte gut ein, um genügend Reserven für die Finishrunde zu haben. Leider kam es nicht dazu, im dritten Gate erwischte es mich. Für mich des erste Aus überhaupt. Mit Zarah bin zu einem echtem Team zusammen gewachsen und sie ist auf dieser WM mit so viel Freude gelaufen. Die Kraft, die in ihr steckt ist immer wieder unbeschreiblich.

 

Statement Klaudia

Die WM war ein einziges Auf und Ab der Gefühle. Kaum auszuhalten. Der Zusammenhalt unseres Teams und die Loyalität vieler Distanzreiter, ließen uns genug Kraft tanken, sodass wir am Ritttag fast hundert prozentig funktionierten. Trotz mangelnder Organisation ließen wir uns nicht mehr aus der Ruhe bringen. Unsere Mädels mit ihren Samarrastud Pferden ritten weltklasse. Allerdings bleibt ein fader Geschmack zurück, da es nicht wirklich eine Jugend WM war. Es war eine reine Meydan Veranstaltung. Der Veranstalter wurde so gut wie gar nicht erwähnt, italienische Fahnen gab es nicht. FEI Regeln wurden zum Teil nicht eingehalten. Viele Offizielle reagierten nur noch mit Kopfschütteln. Alle wurden gleich behandelt, manche gleicher. VIP Zelte beherrschten den wunderschönen Park, die Teilnehmer mussten kilometerweite Wege hinnehmen und Zuschauer waren unerwünscht. Der Veranstaltungsort für eine WM völlig ungeeignet. Was ich immer an den Jugendchampionaten so geschätzt habe, waren die internationalen Kontakte der Teilnehmer. Hier gab es keine Möglichkeit dazu, traurig. Wie soll das nur weitergehen? Jeder internationale Reiter sollte das mal überdenken. Wollen wir uns in unseren Sport immer weiter abhängig machen und akzeptieren andere Spielregeln?

 

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