Stellt Euch vor, es wäre JHV und jeder geht hin….
Wenn wir uns unseren Sport ansehen, dann gäbe es soooooo viiiieeeel zu tun. Aber dann müsste man etwas tun.
Engagement in den sozialen Netzwerken ist schon einmal eine gute Sache. Es ist ein Zeichen von Interesse an dem, was uns bewegt, aber Engagement in den sozialen Netzwerken bewegt tätsächlich nicht richtig viel – es bildet Meinungen, es zeigt auch Unstimmigkeiten auf, aber es bringt selten Lösungen. Oft bringt es sogar unnötige Arbeit und bremst die Arbeit an langfristigen, übergeordneten Zielen für den Sport seitens der ehrenamlich Tätigen aus. Manchmal bringt es, aufgrund von Anfeindungen und schlechter Stimmung sogar Frust am eigenen Sport.
Oft wird auf den Verein geschimpft und Untätigkeit kritisiert, da man keinen oder nur wenig Output sieht (weil man ihn persönlich nicht sieht!). Gemeint ist mit „der Verein“ meistens das Präsidium. Man erwartet von ganz wenigen Menschen, dass sie es ermöglichen, dass wir hier über 100 Ritte im Jahr genießen dürfen, man erwartet, dass sie aufkommende Fragen und Probleme mit dem Reglement erledigen, man erwartet Jugendarbeit, Einsatz für den Spitzensport, Repräsentation des Sportes nach außen, ein attraktives Mitgliederheft, eine Webseite, Seminare, Messen und und und.
Wenn man einmal darüber nachdenkt, wie hoch die Erwartungen sind und wieviel Zeit die Erfüllung für solche Tätigkeiten beanspruchen würde, dann müsste man sich doch fragen, wie so etwas ACHTUNG: ehrenamtlich neben dem Beruf, ganz nebenbei in der Freizeit gemacht werden soll. Es geht nicht. Und als Dank wird vom Volk ausgeteilt, bravo!
Darüber sollten wir einmal nachdenken – und auch darüber, wer der Verein ist, das Präsidium oder auch das eigene Spiegelbild, wenn man im Bad steht.
Wenn wir weiter kommen möchten, dann brauchen wir die Bereitschaft zur Geschlossenheit und die Bereitschaft, sich zu engagieren. Wenn jeder ein paar Stunden in der Woche einen kleinen Input in einem Bereich leisten würde, dann bekämen wir viel, viel Power zusammen.
Als ich ein kleiner Junge war 😉 habe ich eine Zeit lang in einem kleinen Geschäft gearbeitet. Ich erinnere mich noch genau daran, dass ich gerne verschiedene Tätigkeiten vorbereitet habe und dann davon ausgegangen bin, dass jemand diese Tätigkeiten beendet oder weiterführt. Eines Tages machte man mich darauf aufmerksam, warum ich denn die halbfertigen Dinge liegen lasse – es gab niemanden, der da war, um diese Dinge zu beenden, da das Team sehr klein war. Das war für mich damals eine besondere Erkenntnis. Man kann nicht immer darauf zählen, dass es jemanden gibt, der das „???“ fertig macht. Oft ist Eigeninitiative gefragt.
Der Sommer naht sich dem Ende, schon sehr bald ist die neue JHV und es stehen Entscheidungen und Wahlen an. Wenn wir wollen, dass es mit dem Sport vorangeht, dass wir Ergebnisse sehen, dann benötigen wir ein funktionierendes Präsidium, das zusammenpasst. Und wir benötigen Menschen, die bereits sind, sich zu engagieren, nicht nur in den sozialen Netzwerken.
Darauf hoffe ich.