Arbeitsgruppe Presse und Öffentlichkeitsarbeit „Gruppe 25“

Distanzreiten – was ist das?

Welches Bild haben Aussenstehende von unserem gemeinsamen Sport Distanzreiten?
Wird Distanzreiten in der Öffentlichkeit ausreichend und objektiv dargestellt?
Gibt es Defizite in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wenn es um das Thema Distanzreiten gibt?

 

Viele Aussenstehende haben das Wort Distanzreiten wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben gehört. Falls doch, dann entweder über die durchaus erfreuliche Berichterstattung in einigen regionalen Zeitschriften aufgrund vom Engagement vereinzelter Reiter oder Rittveranstalter oder durch unsere großen Hochglanzmagazine, z.B. Cavallo oder St. Georg – hier in der Regel in negativen Artikeln über tote Distanzpferde auf internationalen Veranstaltungen. Lehrbücher über das Distanzreiten gibt es nicht mehr und können nur noch als gebrauchte Schnäppchen gefunden werden.

Fazit: Die derzeitige Situation ist nicht zufriedenstellend und es gibt einen ganzen Berg von „To Do’s“ die angegangen werden müssen um hier Abhilfe zu schaffen!

Diese Erkenntnis ist nicht neu, es wurden schon engagierte Anläufe unternommen. Mir fallen spontan u.a. die Namen Cornelia Koller, Bärbel Büchting, Stefanie Schmitz (Francis), Hedwig Körfgen, Martin Boesel, Frank Schröder oder Victoria Oldenburg ein. Alle haben sich in der Vergangenheit engagiert und ihre Arbeit auch sicher gut gemacht. Doch wie schaut es heute aus? Der Fachbeirat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des VDD ist nach meinem Wissen derzeit nicht besonders aktiv. Dieses soll kein Vorwurf sein, sondern lediglich meine persönliche Erkenntnis.

Warum passiert momentan so gut wie nichts? Ich habe ehemalige Aktive aus dem Bereich befragt und viele Antworten gingen in die Richtung, dass polarisierende Einstellungen und Meinungen innerhalb des Verbandes die Arbeit irgendwann zum Erliegen brachten. Auch bekam ich von mehreren Seiten zu hören, dass bei den bekannten großen Zeitschriften durchaus ein Interesse an der Berichterstattung über das Distanzreiten vorhanden sein soll und in der Vergangenheit hier zahreiche gute Veröffentlichungen zu verbuchen waren.

Was kann getan werden, um den Distanzsport in der Öffentlichkeit besser darzustellen?

Wenn einem das Distanzreiten sehr am Herzen liegt – hier zähle ich mich dazu – und man etwas aktiv positiv verändern möchte, dann frage ich mich, welches der rechte Weg ist. Für mich persönlich habe ich eine Antwort gefunden: Wenn eine Vereinsstruktur oder zu viele Beteiligte (Wissende) eine aktive PR-Arbeit erschweren, dann kann eine private Initiative vielleicht der bessere Weg sein!?

Ich erlebe die Distanzreiter als ein zum Teil seltsames Völkchen, geteilt in verschiedene Lager und oftmals sehr „diskussionsfreudig“, nicht nur im positiven Sinne. Nach meiner Meinung fehlt das „Wir-Gefühl“. Dieses zeigt sich auch beim Thema VDD und distanzreiten.com. Ich sehe einerseites Misstrauen von einigen VDD-Hardlinern, andererseits auch viele positive Meinungen von zahlreichen distanzreiten.com Lesern. Entweder – oder? Konkurrenz? Nein – keine Konkurrenz, es ist alles eins. Es geht um uns Distanzreiter als ein Volk und es geht um das Thema Distanzreiten allgemein. Die Wünsche und Ziele sind im Prinzip gleich, es sind nur 2 unterschiedliche Medien, das ist nicht schlimm und in einer Umfrage auch so gewünscht.

In der Vergangenheit habe ich sehr häufig den Wunsch geäußert, dass sich die Medien miteinander verbinden. Den Wunsch habe ich auch heute noch, allerdings nur, wenn es zum Wohle des Sportes ist und wenn es von allen Seiten gewünscht wird. Den Wunsch habe ich seitens des VDD noch nicht vernommen. Ob es zum Wohle des Sportes wäre, kann ich nicht sagen.

So ist die aktuelle Situation. Distanzreiten.com wurde von mir vor nun genau einem Jahr ins Leben gehoben, da eine moderne und aktuelle Webseite für mich die Grundlage zu jeder weiteren Arbeit ist. Die Facebook-Gruppe distanzreiten.com folgte gleichzeitig um möglichst viele Distanzreiter zu erreichen. Der Distanzreitshop erzielt Einnahmen, die zum größten Teil dazu dienen, Maßnahmen für den Sport zu finanzieren, z.B. Sponsoring von Ritten und Ehrungen, Entwicklungskosten und Instandhaltungskosten der Webseite, Druckkosten etc. Dieses war der Grundstein für eine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit neben, aber nicht gegen dem VDD. Mittlerweile haben wir bei der Webseite distanzreiten.com über 15.000 Seitenaufrufe/Monat, sind im Google Ranking bei zahlreichen Suchbegriffen unter den Top 10 und haben knapp 3.500 Mitglieder in der Facebook-Gruppe distanzreiten.com. Berichtet wird über jeden Distanzritt im deutschsprachigem Raum sowie von interessanten internationalen Ritten. Die Basis ist geschaffen, aber es wird noch besser werden!

Der Sturm der negativen Berichterstattung über die Zustände in den UAE, anschließend Samorin, Fontainebleau etc. haben mir gezeigt, dass hier ein größeres Engagement notwendig ist: Teamwork ist gefragt. Ich habe angefragt, wer Lust dazu hätte, im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Sport Distanzreiten mitzuwirken. Es melden sich viele motivierte Menschen, mit Stärken in ganz unterschiedlichen Bereichen und einem gemeinsamen Ziel: Unseren Sport Distanzreiten in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und objektiv darzustellen, wie er tatsächlich ist. Tote Distanzpferde kann man nicht verheimlichen oder verdrängen, aber man kann daran arbeiten, den Fokus auf die vielen positiven Seiten des Sports zu lenken. Man kann den persönlichen Dialog mit den Verlagen suchen und diese mit regelmäßigem „Futter“ versorgen.

Die Arbeit unserer Arbeitsgruppe  – ich nenne sie gerne „Gruppe 25“, da sie 25 Mitstreiter hat, begann vor etwa 2-3 Wochen. Wir sind dabei, eine strukturierte „ToDo-Liste“ zu erstellen und einen Fahrplan für 2017 zu erarbeiten. Erste Früchte sind ein Pressetext, der an Verlage geschickt wird, ein Aufbau eines PR-Verteilers, erste positive Kontakte zu Zeitschriften, ein fertiggestellter Flyer, der ab Anfang nächster Woche von jedem Interessierten bei uns zur Auslage in Ställen etc. kostenlos bestellt werden kann, eine geplante Serie an Berichterstattungen über Gestüte sowie interessanter Persönlichkeiten etc. Zudem wirkt Sandra Wilkens ab sofort aktiv an der aktuellen Berichterstattung auf der Webseite distanzreiten.com mit.

Ob der Erfolg der Gruppe 25 langfristig ist oder auch nur ein erneutes Aufblühen in der Presse- und Öfentlichkeitsarbeit zum Thema Distanzreiten ist, kann ich nicht sagen, schauen wir, wie es läuft, die Motivation ist hoch und hoffentlich auch langlebig.

Sollte es weiter Distanzler geben, die unsere Arbeit unterstützen möchten, gerne!