Am 15. Mai 2016 fand der 9. Little Hill Distanzritt in Mettenheim (Bayern) statt. Angeboten wurde ein EFR 39 km. Organisiert wurde der Distanzritt vom Little Hill Team, Petra Hutterer.
Rittbericht
von Nina Sepp
Ihgitt, gruselig! Genau das denke ich mir beim Blick auf die Wetter App. Diese verspricht Regen mit Temperaturen unter 10 Grad sowie Wind für Mettenheim, dem Veranstaltungsort des 9. Little Hill Distanzrittes.
Genau diese Infos beeinflussen mein Packverhalten: Mein fast komplettes Deckensortiment und ein fetter Koffer mit Wechselklamotten landen im Hänger. Gut gerüstet für eine eventuelle Wetterkatastrophe à la Bernd Eichinger, machen wir uns in der Früh des Rittages auf den Weg.
Ich habe diesmal meine 14-jährige Araberstute Galita dabei, die letztes Jahr ein gesundes Hengstfohlen zur Welt brachte. Bei der Ankunft am Veranstaltungsort wurden wir gleich von Christina Hutterer abgefangen und zu unserem Park- und Paddockplatz gelotst. In der Meldestelle konnte ich alle Hutterers in die Arme schließen. Uns verbindet eine Freundschaft, wir haben schon viel zusammen erlebt und sind den einen oder anderen Ritt zusammen gegangen. Nächstenliebe wird bei Hutterers groß geschrieben!
Nach Meldestelle und Paddock-Bau führe ich mein Pferdchen für die Voruntersuchung warm. Diese wurde von Dr. Walter Fehl, einem Distanzurgestein, durchgeführt. Er ist immer freundlich und einfühlsam für unsere Pferde, außerdem nimmt er sich für Reiter mit Fragen ausreichend Zeit.
Galita quittiert das Abnehmen der Decke mit einem Nüsternrümpfen, trabt aber locker von dannen und bekommt die Startfreigabe. Nach dieser ersten Hürde beginne ich zeitig mit dem Satteln und Warmreiten, damit keine Hektik aufkommt und wir gut aufgewärmt an den Start gehen können.
Wir starten zu viert mit der fast kompletten easy going Teamcup Besetzung. Um unserm Teamnamen zu entsprechen, reiten wir locker und gleichmäßig. Die Strecke gestaltet sich anspruchsvoll und ist daher mit Bedacht zu reiten. Die Böden wechseln oft abrupt von hart zu matschig, ausserdem gibt es viele Richtungswechsel. Das Höhenprofil erklärt den Rittnamen „Little Hill“. Wenn man es genau nehmen würde, müsste es „100 Little Hills“ heißen.
Kurz vor dem Vetgate schließen Jutta und ihre besser Hälfte zu uns auf, gemeinsam und lachend reiten wir in das Gate. Da sehr viele Pferd-Reiterpaare eintreffen, mussten wir anstehen: bei diesem Wetter etwas ungünstig, aber eine prima Übung. So ziemlich alle brachten diese Übung diszipliniert über die Bühne. Ich bin sehr stolz, dass meine Stute alles so brav und ruhig hinter sich bringt und sattle zügig, um sie in Bewegung zu halten.
Das gesamte easy going Team darf sich nun auf die zweite Ritthälfte begeben, wir reiten langsam aus dem Gate. Dabei werden wir von Barbara Miller fotografiert, die immer wunderbare Momente festhält und dadurch die breite Palette des Distanzreitens belegt. Danke dafür!
Auch auf der zweiten Hälfte ist Geschick gefragt und wir navigieren die Pferde über die Strecke.
Gegen Ende des Rittes werden wir Zeuge eines sehr fairen und sportlichen Verhaltens. Ein Pferd hatte sich in einer Wasserrinne verletzt, sehr flott bekamen Pferd und Reiterin Hilfe durch die Veranstalter in Form eines Verbandes und tröstender Worte. Die Mitreiterin blieb bei dem Paar, bis alles geregelt war und verlor dadurch sehr viel Zeit und riskierte dadurch sogar die Disqualifikation durch Zeitüberschreitung. Dieses Verhalten war höchst sportlich.
Ein paar Kilometer vor dem Ziel luden Feinschotterwege zu einem gepflegtem Canter ein und unsere Pferde galoppierten wunderbar im Gleichklang, was für ein Spaß! Im Ziel regenerierten unsere Pferde sehr schnell und waren immer noch frisch. Zwei Stunden später wurden wir mit fitten und gesunden Pferden belohnt. Ich bin sehr stolz, daß meine Stute Galita den Ritt so brav und ruhig hinter sich gebracht hat, denn sie hat ein eher dünnes Nervenkostüm.
Bis auf das verletzte Pferd waren alle in der Wertung, gute Besserung an dieser Stelle. Wie gewohnt konnten wir bei Hutterers und Team wieder Schlemmen! Abnehmen klappt bei diesem Ritt definitiv nicht. Alle Helfer waren gut gelaunt und immer Hilfsbereit, danke!
Alles in allem ein toller, familiärer Ritt mit spannender Strecke und netter Atmosphäre.