Zu Gast in der Heimat der Schildbürger
2. Schildbürgerdistanz 2015: Start im Morgentau, Foto: Jürgen Sendel Pictureblind
Nach der erfolgreichen Erstveranstaltung im vergangenen Jahr in der Pferdesportarena Schildau gab so viel positive Resonanz, dass sich die Veranstalter Peggy Lüdeke-Triest und Sven Lüdeke schon kurze Zeit danach mit der Organisation der 2. Schildbürger Distanz in der Pferdesportarena Schildau begannen. Dabei gab es leider wieder einige behördliche Hindernisse zu überwinden. Die Hoffnung aller Reiter in Sachsen auf eine Anpassung des Reitwegegesetzes auf die Regelungen anderer Bundesländer, wurde von der neuen Regierung verworfen. Somit galt es wieder langwierige Genehmigungswege mit dem Forstamt und anderen Behörden zu durchlaufen. Weiterhin wurde wenige Tage vor der Veranstaltung eine offizielle Verkehrssicherung aller Straßenüberquerungen angeordnet. Folglich mussten kostenpflichtige Verkehrsschilder aufgestellt und zusätzliche Helfer gewonnen werden. Ein weiterer Steinhaufen, den die Veranstalter mit viel Kraft und Durchhaltevermögen bezwangen.
2. Schildbürgerdistanz 2015: Als Team ins Ziel, Foto: Jürgen Sendel Pictureblind
Die 2. Schildbürgerdistanz fand als 3-Tages-Veranstaltung vom 01. bis zum 03. Mai 2015 bei schönstem Frühlingswetter statt. Die weiteste Anreise hatte diesmal eine Teilnehmerin von der Ferieninsel Sylt. Internationales Flair gab es durch Starter aus Tschechien. Sie lobten die Veranstaltung in höchsten Tönen und bedankten sich für die bilinguale Unterstützung in englischer Sprache.
2. Schildbürgerdistanz 2015: Distanzmodenschau, Foto: Jürgen Sendel Pictureblind
Mit insgesamt 83 Nennungen war das Interesse 2015 nochmals deutlich gestiegen. Die Vorfreude auf eine perfekt organisierte Veranstaltung und den überaus herzlichen Empfang durch die Schildbürger, lockten den größten Teil der Reiter der Erstveranstaltung auch 2015 wieder nach Schildau. Die zu bewältigenden Strecken betrugen in diesem Jahr 28 km (Ritt und Fahrt), 55 km, 73 km, 91 km und 101 km (Mehrtagesritt an 2 Tagen). Insgesamt 30 freiwillige Helfer unterstützten die Distanzreiter an den Vetgates, Kontrollpunkten auf der Strecke und an allen Straßenüberquerungen.
Den ersten Höhepunkt der Veranstaltung gab es gleich am Freitag im Rahmen der Vorbesprechung. Mit einer Modenschau rund um Distanzreitermode und Ausrüstung durch die Endurance Manufaktur Koppe (Grumbach/Wilsdruff) wurden die Teilnehmer und Gäste im Saal der „Privilegierten Schützengilde Schildau“ durch gutgelaunte Models bestens unterhalten.
Am Samstagmorgen ab 7 Uhr gingen die ersten Reiter auf die 91-km-Strecke durch die Dahlener Heide. Die Landschaft ist im Mai durch die aufblühende Natur und die leuchtend gelben Rapsfelder besonders reizvoll. Sonnenschein und eine leichte Brise zauberten den Reitern, Trossern, Helfer und natürlich auch den Veranstaltern ein Lächeln ins Gesicht. Zwischenziel für alle Reiter der Wettbewerbe am Samstag war das landschaftlich wunderschön gelegene „Forsthaus Dröschkau“. Dort machten Pferde und Reiter eine 40-minütige Erholungspause, bevor der Weg wieder zurück nach Schildau führte. Gegen 13 Uhr durchquerten an diesem Tag die ersten Reiter der 55-km-Strecke im frischen Galopp Hand in Hand den Zielbogen.
2. Schildbürgerdistanz 2015: Einführungsfahrt, Foto: Jürgen Sendel Pictureblind
Ein besonderes Highlight gab es am Samstag zur Siegerehrung. Die 4. Sächsische Nudelkönigin der „Teigwaren Riesa GmbH“ Janine Leuteritz gratulierte den Siegern und Platzierten und überreichte „mit voller Nudelkraft voraus“ die Preise der Sponsoren (Teigwaren Riesa GmbH, Endurance Manufaktur Koppe, Reitsport Pötzsch und Marstall Pferdefutter).
Den 28km Einführungsritt am Sonntag nutzten viele Freizeitreiter der Region, Distanzneulinge und „alte Distanzhasen“ mit ihren Nachwuchspferden um in den Distanzsport reinzuschnuppern. Alle Starter kamen mit ihren Pferden gesund über die Strecke. Vielen kündigten nach dem überschreiten der Ziellinie bereits eine Wiederholung an.
2. Schildbürgerdistanz 2015, Foto: Jürgen Sendel Pictureblind
Der Sonderpreis „Schildbürger-Cup“ wurde auch 2015 wieder an Reiter/Fahrer ausgelobt welche/r sich während der Veranstaltung besonders als „Schildbürger“ hervorgehoben haben. Sieger wurde ein 91km-Reiter aus Riesa, welcher nicht nur seinen Sitzplatz im Sattel unfreiwillig verlassen musste, sondern auch noch in einer ordentlichen Pfütze landete. Der Cup am Sonntag ging an den Alterspräsidenten „Lift“ (Kutsch- und Reitpferd aus Schildau). Der 26jährige braune Wallach hat mit seinem Reiter den 28km Einführungsritt bei bester Gesundheit glücklich bewältigt und bekam den baldigen Ruhestand zugesichert.
2. Schildbürgerdistanz 2015: Siegerehrung 91er-Distanz, Foto: Jürgen Sendel Pictureblind
Erfreulich ist, dass es während der gesamten Veranstaltung am Samstag und Sonntag keine großen gesundheitlichen Ausfälle gab – nur 2 Pferde hatten sich leicht vertreten und wurden sicherheitshalber von den Tierärzten aus der Wertung genommen. Die Ergebnisliste zeigt sehr schön, dass Distanzreiten ein Teamsport ist. Alle Wettbewerbe wurden von mindestens 2 Reitern gleichzeitig gewonnen, die die Strecke gemeinsam absolviert haben.
2. Schildbürgerdistanz 2015, Foto: Jürgen Sendel Pictureblind
Ein ganz besonderer Dank geht auf diesem Wege nochmals an alle freiwilligen Helfer sowie an die VDD-Tierärzte Dr. Claudia Herrmann und Gudrun Perowicz, die Pferd und Reiter herzlich und liebevoll auf der Strecke umsorgt haben und mit Rat und Tat zur Seite standen.
Alle teilnehmenden Reiter, Trosser, Helfer und Besucher waren sich wieder einig: Die Pferdesportarena Schildau ist ein idealer Veranstaltungsort für Distanzreiten auf einem hohen Niveau mit besten Gegebenheiten für Pferd und Reiter. Auf ein Wiedersehen zur Schildbürgerdistanz 2016!
Ergebnisse der Erstplatzierten (reine Reitzeit):
91 km:
- Friederike Schwarz mit Mona Lisa (05:55)
- Maike Grell mit Catch me if you can (05:55)
73 km:
- Veit Koppe mit Priz (05:53)
- Luisa Höer mit Le Pars (05:53)
101 km (2-Tages-Ritt):
- Agnes Thieme mit Grisu (07:52)
- Mara Schima mit Aman (07:52)
55 km:
- Doreen Oettel mit Ostwind (03:39)
- Anja Fischer mit Gina (03:39)
28 km (Ritt): Idealzeit in der Leistungsklasse 1:
- Gerhard Niese mit Dorino (02:21)
- Anne Hartwig mit IS Waldez (02:21)
- Anne Bochmann mit Bonitah (02:21)
- Anja Puchta mit Aron (02:21)
28km (Fahrt):
- Axel Baldauf mit Stabs (02:22)
Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner und Platzierten – „Angekommen ist gewonnen!“
Text: Anne Bochmann