Ophovener Seenrundritt 2010

von Meyke Kalms

Es war ein Schnellschuß, aber einer der getroffen hat!

Im Februar 2010 mehrten sich die Unklarheiten darüber, nach welchen Bedingungen man sich für internationale Ritte qualifizieren konnte. Viele derer, die dachten sie seien nach Übergangsregelung qualifiziert, erfuhren zu diesem Zeitpunkt dass ihnen doch noch ein Ritt fehlte.  Vera Derksen, selbst betroffen, nahm dies zum Anlaß, gemeinsam mit Kerstin Titze einen Ritt für die Novice Qualification zu veranstalten.  In nur knapp 5 Wochen zauberten die beiden eine Veranstaltung aus dem Hut, die sich sehen lassen konnte!

80 Kilometer wurden angeboten, um vor dem eigentlichen Saisonstart noch „den Sack zumachen zu können“ und die NQ zu erreiten.  Daneben gab es die Möglichkeit zu 25 Km, 40 Km und 60 Km, sowohl für Reiter als auch für Fahrer ausgeschrieben.

Am Morgen des 14.03.10 trafen sich knapp 30 vom Distanzvirus infizierte, um die Strecken in Angriff zu nehmen. Eine illustre Runde, die meisten „alte Bekannte“ , so dass eine sehr angenehme Atmosphäre die Veranstaltung prägte.  Claudia Zerlik betreute als Cheftierärztin die Pferde und konnte den einen oder anderen Ratschlag an den Mann oder die Frau bringen. Ein vertrauensvolles Miteinander von Tierarzt und Reiter, wie man es sich wünscht.

Die zu z.T. mehrfach zu reitende Runde von 20 KM war von den Bodenverhältnissen optimal für Mitte März: Griffige Feld- und Wirtschaftswege wechselten sich mit festerem Boden ab.  Die Landschaft war so strukturiert, dass es keine Schwierigkeit war, sich auf dem als Kartenritt ausgeschriebenen Wettkampf zurecht zu finden.   Auch Petrus hatte ein Einsehen mit den Startern: Statt dem angesagten Dauerregen hielten die Wolken lange dicht und nur wenige wurden tatsächlich naß.  Lediglich der kalte Wind war bei 7 Grad über Null etwas zuviel Abkühlung…

Muckelig warm dagegen war es im Bauwagen, der als Meldestelle, Aufenthaltsraum, Kaffee- und Kuchentheke und zur Siegerehrung genutzt wurde. Man staunte, welches Fassungsvermögen doch in dem Wagen steckte.  Manch einer staunte auch, über welches Fassungsvermögen er selbst verfügte, angesichts der leckeren und ausnehmend preisgünstigen Verpflegung.

Nach den Nachuntersuchungen folgte zügig die Siegerehrung, so dass alle früh den Heimweg nach dieser gelungenen Veranstaltung antreten konnten.
Keines der gestarteten Pferde kam mit ernsthaften Problemen von der Strecke zurück, so dass es nur wenige Disqualifikationen und zurückgezogene Paare gab.

Einzige Wermutstropfen: Die Veranstalterin selbst konnte aufgrund massiver Bronchitis nicht in den Sattel steigen. Nur noch mit „dumm gelaufen“ lässt sich Folgendes kommentieren: An die 20 Reiter hatten im Vorfeld erklärt, sie bräuchten dringend einen Ritt für die NQ über 80 Km und sicherten ihr Kommen zu. Letztendlich gestartet ist von dieser Gruppe aber keiner. Wenn die Veranstalter auf so eine Art und Weise veräppelt werden, brauchen wir Reiter uns nicht wundern, wenn die Bereitschaft zu veranstalten abnimmt!

Große Verunsicherung bei den Nennern gab es kurz vor dem Wochenende, als bekannt wurde, dass Pferde aus der Aachener Region anreisen sollten. Gerüchteweise sollte dort Herpes ausgebrochen sein. Da die betroffenen Pferdehalter aus der Region partout nicht zu Hause bleiben wollten, sondern ihr Kommen verteidigten („unsere Pferde sind gesund!“), hagelte es bei den Veranstalterinnen viele kurzfristige Absagen besorgter Reiter, die kein Risiko einer möglichen Infektionsübertragung eingehen wollten.
Hier hätte man sich mehr Rücksichtnahme gewünscht! Wären drei Pferde im Heimatstall geblieben und hätten auf den Start verzichtet, wären den anderen Teilnehmern und den Veranstaltern viele Sorgen erspart geblieben.  Die Flut der Absagen aufgrund dieses Umstandes hätte nämlich fast zu einer Absage der gesamten Veranstaltung geführt…
Hier wäre darüber nachzudenken, ob es Veranstaltern nicht ermöglicht werden sollte, genannte Pferde in solchen Fällen vom Start auszuschließen.

Alles in allem erlebten wir jedoch eine Veranstaltung, die durch liebevolle Vorbereitung, freundschaftliches Miteinander und schöne Streckenführung nach einer Wiederholung schreit!