von Saskia Storm
Am 17. April 2009 ging die Reise früh morgens los nach Fischerhude. Am Veranstaltungsort angekommen fanden wir zunächst keinen Paddockplatz, bis uns bewusst wurde, dass dieser sich auf einem Gerstefeld befand, das auch deutlich als solches vorzufinden war. Wir ließen und die gute Laune nicht nehmen und bauten Zelt und Paddock auf und brachten Elli in die Box. Nachmittags wurde mit der Voruntersuchung begonnen, wir gingen rechtzeitig hin und erhielten eine Startfreigabe. Schon abends bei der Vorbesprechung wurde keine große Vorfreude auf die Strecke verbreitet: viel Straße, viele gleiche Streckenabschnitte und ein Abschnitt, der an Bahnschienen entlangführte, die regelmäßig von ICEs befahren wurden.
Nun ja, ich ließ mich am nächsten Tag überraschen. Der Start war zum Glück erst um 8.30 Uhr, sodass ich etwas ausschlafen konnte. Ich startete mit 3 anderen Reiterinnen, die ich jedoch wegreiten ließ, da Elliot sich in der Gruppe etwas aufregte und ich ein ruhigeres Tempo gehen wollte.
Die erste Runde war mir bekannt, recht viele Sandwege und noch ganz schönes Geläuf. Leider merkte ich, wie mir die Schienbeine vom Sattel anfingen zu schmerzen. Bis zum Vet-Gate waren es insgesamt 30 km und der Druck von den Steigbügelriemen wurde immer doller, sodass wir im Vet-Gate den Sattel umbauen mussten. Netterweise lieh mir Sian andere Steigbügelriemen, die absolut nicht drückten oder scheuerten.
Kirsten war inzwischen mit Elliot beim Tierarzt und alles war hervorragend. Frohen Mutes startete ich auf die zweite Runde, die die Stimmung trübte. Asphalt, Asphalt, Asphalt… Elliot ging auf diesem Geläuf lieber Schritt. Ich überquerte die Bahnschienen und es fuhren einige Züge unter uns hindurch. Wie sollte es erst direkt neben den Bahnschienen werden? Und wie sollte es nur werden, wenn ich diese Abschnitte noch mal reiten muss auf der dritten Runde?
Die halbwegs bereitbaren Wege waren rar, sodass ich hier kaum Zeit gutmachen konnte. Verzweifelung machte sich breit, ich wusste, ich würde es nicht mehr in der Höchstzeit schaffen. Elliot war unkonzentriert, stolperte einige Male und ich rief Thorben und Kirsten an, die mich trossten, dass ich nicht mehr weiterreiten brauche. Es flossen ein paar Tränen der Enttäuschung, doch es war die richtige Entscheidung, auf der Strecke aufzuhören, Elliot zu verladen und ihn zum Startort zurück zu transportieren.
Dort wurde Elli noch einmal von Vidas untersucht und erhielt ein C im Gang, da er sich wohl beim Stolpern angeschlagen hatte. Das war jetzt aber auch egal, wir wissen jetzt, dass wir solche Strecken nicht noch einmal unter die Hufe nehmen werden. Mit uns teilten noch viele andere Reiter das Schicksal der Elimination wegen Lahmheite. Besonders tragisch war eine Kolik am Abend, die wohl durch die Gerste entstanden war, die die Pferde unweigerlich fraßen.