Ermelo 2016

Vom 13.-14.Mai 2016 fand der Distanzritt Ermelo in den Niederlanden statt.

Es wurden folgende Ritte angeboten: CEI*** 160 km, CEI 120 km, CEI* 90 km, CEI-J-YR** 120 km und CEN 90 km.

Wir gratulieren zuerst unseren Junioren. Plätze 1, 2 und 3 gingen an Deutschland für Nayla Al Samarraie mit Olymp, Moira Al Samarraie mit Zarah 41 und Clara Haug mit Famosa 25.

Der CEI*** 160 km wurde durch die Niederländerin Carmen Römer mit Siglavy Bagdady Zeusz gewonnen. Beste Deutsche Teilnehmerin war Dr. Ursula Klingbeil mit Aid du Florival.

Beim CEI** 120 km ging der 1. Platz in die UAE an SH Abdullah bin Faisal mit Al Quasim. Beste Deutsche war Petra Hattab mit Prince Sharif auf Platz 5.

Auch bei dem CEI* 90 km kam eine Niederländerin am besten über die Strecke. Platz 1 ging an Kirsten van der Woord (Niederlande) mit Vazal Khan. Ralf Huschke mit Khauri landete als bester Deutsche auf Platz 6.

 

Carmen Römer mit Siglavy Bagdady Zeusz, Ermelo 2016, Foto: Archiv Carmen Römer

Carmen Römer mit Siglavy Bagdady Zeusz, Ermelo 2016, Foto: Archiv Carmen Römer

Ergebnisse (Auswahl)

CEI*** 160 km

1. Carmen Römer (Niederlande) mit Siglavy Bagdady Zeusz (08:45:09, 18,28 km/h)
2. Petro du Geronimo (Belgien) mit SD Mengali (08:57:37, 17,86 km/h)
3. Joyce van den Berg (Niederlande) mit Rouchka de Luc (08:57:41, 17,85 km/h)

4. Dr. Ursula Klingbeil (Deutschland) mit Aid du Florival (09:02:35, 17,69 km/h)
6. Melanie Mannherz (Deutschland) mit Nuriye 2 (09:14:11, 17,32 km/h)
8. Jule Röhm (Deutschland) mit Oris 3 (09:16:35, 17,25 km/h)
11. Andrea Baran (Deutschland) mit Matador MS (10:04:36, 15,88 km/h)

  • Melanie Arnold (Deutschland) mit Sevinc (ausgeschieden)
  • Claudia Bretthauer-Kleinhans (Deutschland) mit Altana S Samara (ausgeschieden)
  • Ute Wiemer (Deutschland) mit Psayad (ausgeschieden)

CEI** 120 km

1. SH Abdullah bin Faisal (Vereinigte Arabische Emirate) mit Al Quasim (05:56:30, 20,20 km/h)
2. Marion Wasilewski (Frankreich) mit Taiga d’Argane (05:56:31, 20,20 km/h)
3. Leonie Schoonderwoert (Niederlande) mit Meneer Prince (06:23:50, 18,76 km/h)

5. Petra Hattab (Deutschland) mit Prince Sharif (06:37:56, 18,09 km/h)
6. Veronika Grell (Deutschland) mit MK Mahboub (06:37:57, 18,09 km/h)
12. Bettina Nonnenmacher (Deutschland) mit JG Narma (07:52:28, 15,24 km/h)
13. Marvin Nonnenmacher (Deutschland) mit Zaphir 7 (07:52:29, 15,24 km/h)
14. Alwin Merkel (Deutschland) mit El Moadihb (08:11:28, 14,65 km/h)

  • Michaela Kosel (Deutschland) mit Mazbut (ausgeschieden)
  • Dirk Osthoff (Deutschland) mit Askara 11 (ausgeschieden)
  • Katharina Plietzsch (Deutschland) mit Classic Marenga (ausgeschieden)
  • Merle Roehm (Deutschland) mit Amira 194 (ausgeschieden)
  • Lea Gabriel (Deutschland) mit Uluberlu d’Aurieres (ausgeschieden)

CEI* 90 km

1. Kirsten van der Woord (Niederlande) mit Vazal Khan (04:45:54, 18,89 km/h)
2. Dimitri Ernst (Belgien) mit Bachir (04:48:05, 18,75 km/h)
3. Nicolas Willems (Belgien) mit FA Erif (04:48:06, 18,74 km/h)

6. Ralf Huschke (Deutschland) mit Khauri (05:03:05, 17,82 km/h)
7. Nina Good (Schweiz) mit Mylene du Cavallon (05:17:55, 16,99 km/h)
10. Annette Schwartze (Deutschland) mit Castlebar Gameboy (05:21:52, 16,78 km/h)
12. Jürgen Zell (Deutschland) mit Sunrise 136 (05:37:03, 16,02 km/h)


CEI-J-YR** 120 km

1. Nayla Al Samarraie (Deutschland) mit Olymp 49 (07:06:45, 16,87 km/h)
2. Moira Al Samarraie (Deutschland) mit Zarah 41 (07:06:49, 16,87 km/h)
3. Clara Haug (Deutschland) mit Famosa 25 (07:06:50, 16, 87 km/h)

 

Best Condition:

(CEI*** 160 km) Joyce van den Berg mit Rouchka de luc

Stimmen zum Ritt:

Carmen Römer: (CEI*** 160 km – 1. Platz)

Siglavy Bagdady Zeusz war vorher im Besitz von Alexander und Annette Nothhaft in Deutschland und wurde in den Jahren 2013 und 2014 vom Kronprinz des Oman geritten. Im Januar 2015 kam er in Stall Römer in die Niederlande. Im Sommer wurde Siglavy gekauft und läuft dann anschließend unter mir 90 km in Compiègne auf den 4. Platz. Dieser Ritt war zur Vorbereitung zur Europameisterschaft im Distanzreiten 2015 in Samorin / Slowakai wo ich mit dem Team der Niederlande die Bronzemedaille gewinne.

Nach der Europameisterschaft im Distanzreiten 2015 folgt ein Pause. Im Januar 2016 fing das Training wieder an. Wir beide waren ein bißchen schwerer: Siglavy Bagdady Zeusz mit einem „Grassfield-Bauch“ und ich fast im 8. Monate schwanger. Im Februar/März folgte eine Pause von circa 5 Wochen in men Sohn Aiden zur Welt kam.

Die holländische Meisterschaft fing dann am 14. Mai um 5 morgens an. Vom ersten Meter an ging Siglavy Bagdady Zeusz in Führung. Nach 95 km sind wir allein. Auf die Heide, bei 110 km, kommt die Stelle, wo ich Siglavy Bagdady Zeusz 2014 zum ersten Mal mit der Kronprinz von Oman gesehen habe. Damals wurde ich mit Oceane d’havenne Holländische Meisterin. Am dem Punkt auf der Heide habe ich jetzt gewusst, dass wir heute den 1. Platz nicht mehr abgeben und so ist es geschehen. Mit das Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

Unsere weitere Planung für 2016 ist noch nicht ganz klar. Ich hatte in Ermelo noch 3 Pferde auf der 120er Strecke für Jugendliche, 2 haben es in die Wertung geschafft. Eine Jugendreiterin aus meinem Stall ist jetzt qualifiziert. Die andere braucht noch einen Ritt über 120 km.
Ein Ziel ist es auf jeden Fall, die Jugendlichen in Neustadt Dosse zu qualifizieren.
Für die WM der Senioren ist jetzt noch nicht klar, wo und wann das sein wird. Ich werde vielleicht 1 oder 2 pferde zur Qualifikation nach Fontainebleau bringen, erst aber 28 Mai noch Euston Park mit 160 km.

 

Melanie Mannherz: (CEI*** 160 km – 6. Platz)

Der Ritt ist wunderschön. Sehr flüssig zu reiten, auch wenn man bei dem sandigen Boden ein bisschen aufpassen muss. Die Anlage von KN ist schön, groß und gut geeignet. Jedoch etwas lieblos organisiert. Schade, dass es keine Stallplaketten gab und das bei dem hohen Nenngeld.

 

Andrea Baran:(CEI*** 160 km – 11. Platz)

Ermelo war klasse! Ich wollte diesmal dort starten weil es erstens von mir aus nicht weit ist, weil das Gelände dort meinem Heimat-Trainings-Gelände sehr nahe kommt und ich drittens sehr viel Gutes von der Veranstaltung gehört habe. Also ideale Voraussetzungen für unseren ersten Hundertmeiler. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht: traumhafte Anlage, top organisiert und wunderbar zu reiten. Wir hatten Pech mit dem Wetter – der Wechsel aus Regen, Sonne, Sturm und Hagel hat Pferden, Reitern und Trossern alles abverlangt. Uns (meinem Team und mir) hat es sehr gut gefallen, wir kommen gerne wieder! Darüberhinaus haben wir es geschafft, in die Königsklasse des Distanzreitens vorzustossen und haben den ersten Hundertmeiler geschafft, zudem noch in genau dem Tempo, das wir geplant haben. Die WM 2016 steht nicht auf dem Plan. Ist zu früh für mein Pferd. Wir wollen dieses Jahr noch 1-2 CEI** gehen, in schnellerem Tempo oder alternativ noch einen weiteren 160er gegen Ende der Saison. Ich bin bisher gut damit gefahren mein Pferd vorsichtig aufzubauen und ihm die Chance zu geben mit zunehmender Belastung langsam zu reifen. Schauen wir mal nächstes Jahr.

 

Melanie Arnold: (CEI*** 160 km – ausgeschieden)

ich wollte mir in Ermelo die Quali für die WM holen. Leider passte das Wetter überhaupt nicht! Den ganzen Tag lang machte das Wetter mir und dem Pferd zu schaffen: freitags 26 grad und am Ritttag 9 Grad mit Hagel, Wind, Regen! Wir waren nicht zu schnell unterwegs! Ich tatte vorsichtshalber zurückgezogen, weil ich eine Verletzung vermutete, diese sich aber glücklicherweise nicht bestätigte! Ich möchte 2016 die DM reiten!

 

Veronika Grell: (CEI** 120 km – 6. Platz)

Ich wusste von früher, dass die Organisation und das Geläuf in Ermelo super ist. Die TA im Gate fand ich etwas unerfahren. Für das schlechte Wetter kann keiner was. Da ich nicht mein eigenes Pferd geritten bin, kann ich nichts Konkretes über die weitere Saison sagen. Die Besitzerin war sehr mit unserer Leistung zu Frieden und meinte, dass wir als Nächstes nach Brüssel fahren und dort 160 km reiten.

 

Rittbericht

von Nina Good

Ermelo! nachdem ich hier von einigen Jahren einen 160er gegroomt hatte wollte ich unbedingt nochmal hin. Obwohl er mir als schwieriger Ritt (sehr warm für die Jahreszeit verbunden mit starkem Wind, entsprechend viele Pferde dehydriert, eine Reiterin im 160er hatte ebenfalls Probleme mit dem Kreislauf und hat auf der letzten Schlaufe nur noch Schwarz-Weiß gesehen, was etwas blöd ist wenn es mehrere farbige Markierungen hat…) in Erinnerung geblieben ist, ist mir doch die Anlage und die Atmosphäre sehr positiv aufgefallen.

Nachdem der diesjährige Ritt relativ gut in unsere Saisonplanung passte (ein kleiner 90er um zu schauen wie fit ich nach der Babypause bin, verbunden mit dem Test, wie unsere 8 jährige Stute in Sand läuft) haben wir uns trotz der langen Anfahrt entschieden am CEI* in Ermelo teilzunehmen. Wir reisten am Mittwoch an und wurden nach rund 12.5 Stunden Fahrt sehr herzlich empfangen. Die KNHS Anlage ist sehr modern und großzügig und wir hatten selten so große Turnierboxen erlebt. Am Donnerstag und Freitag ritten wir einen Teil der Strecke ab und freuten uns sehr über die endlosen Sandpisten. Man konnte jedoch erahnen dass bei starkem Regen die Böden sicherlich tief werden können (a la Rambouillet, Fontainebleau). Aber sie waren aktuell in perfektem Zustand. Während es daheim regnete, schien bei strahlend blauem Himmel in Ermelo bei angenehmen 25-28 Grad die Sonne.

Garderen, wo wir unser Hotel gebucht hatten, war in ca. 7min Fahrtdistanz erreichbar. Auf der Anlage selbst besteht jedoch die Möglichkeit zu Campen sowie auch im Bungalow zu übernachten. Garderen hat 2 Supermärkte (und ein größeres Reitsportgeschäft, oh oh!) und eine Tankstelle, somit hatten wir alles was wir brauchten in der Vorbereitungsphase.

Am Samstag, der Tag des Rittes, kam leider ein kleinerer Temperatursturz auf ca. 12 Grad mit immer wechselhaftem Wetter. Regen mit starkem Wind dominierte das Wettergeschehen, abgelöst durch vereinzelte Aufhellungen. “Janu”- Augen zu und durch. Glücklicherweise hat’s weder von Anfang an noch durchgehend geregnet.

Die Platzverhältnisse (Wiese) fürs Groomen und den Pausenplatz waren ausgesprochen großzügig bemessen. Der Vetcheck fand ebenfalls auf der Wiese statt. Das Roadbook war ok, hatte jedoch bei den GPS Angaben einen Fehler. Da wir, wie meistens, ausschliesslich mit den Koordinaten arbeiteten, verpassten meine Grooms auf der zweiten Schlaufe die Groompunkte 2 & 3. Glücklicherweise haben mir sehr nette Grooms eines anderen Starters etwas Trinkwasser abgegeben.

Die 3 Schlaufen ließen sich sehr gut reiten und waren super markiert. Auf Runde 3 haben wir allerdings gemerkt, dass auch mit wenig Regen bzw. im trockenen Zustand der Sandboden hier sehr tief wird. Entsprechend musste man gut achtgeben welche Spur man wählte. Ganz flach war die ganze Strecke dann doch auch nicht, es hatte die eine oder andere langgezogene Steigung drin – solche die viele übersehen und sich 1, 2 Schlaufen später rächen bei einem unerfahrenen Pferd. Auch gab es einige entgegenkommende Kutschen zu passieren, die aber alle sehr freundlich und gut passierbar waren.

Der Temperatursturz hat sicher geholfen, dass es keine metabolischen Probleme gab (ein CEI*** Pferd wurde aufgrund ME+LA rausgenommen), aber der Boden machte es natürlich nicht allen einfach – rund 30% im CEI* LA bzw. fast 50% im CEI** bzw. 30% im CEI***.

Wir konnten den CEI* ohne größere Anstrengung fürs Pferd in den Top Ten mit sehr guten Werten sowie einem großen Lob der Tierärzte erfolgreich beenden und freuen uns nun auf die weitere Saison 🙂

 

Nachfolgende Fotos/Videos: Saskia Indergand, Lea Gabriel, Goodendurance.ch