World Equestrian Games (WEG) im Distanzreiten Lexington / USA

26.09.2010
World Equestrian Games (WEG) im Distanzreiten Lexington / USA

Das deutsche Distanzmärchen

 

WEG Lexington 2010. Foto: Heidi Bernsdorff

WEG Lexington 2010. Foto: Heidi Bernsdorff

 

von Ursula Klingbeil

„Bronzemedaille für das deutsche Distanzteam“, das ist die Kurzform des Ergebnisses der Weltreiterspiele in Lexington/Kentucky. „Überraschend und unerwartet“ waren die meistgelesenen Adjektive der Presse, die dieses Ereignis beschrieben. „Endlich“ denken sich viele Insider der Distanzszene, auch wenn die deutschen Distanzreiter in letzter Zeit schon mehrmals unter den Top-Ten vertreten waren. Auf der Europameisterschaft in Portugal 2007 wurde Gabriela mit Priceless 6te, auf der EM vergangenes Jahr in Assisi setzte sich Sabrina mit Beau auf den 5., Belinda mit Shagar auf den 7. Platz. Bei beiden EM`s war aber leider die Mannschaft geplatzt. So galt diesmal schon im Vorfeld das Motto „TEAM“. Sabrina Arnold, für die WEG als sporttechnischer Leiter eingesetzt, betonte auf allen Trainingslagern immer wieder, dass in Anbetracht der starken Einzelkonkurrenz nur eine Medaille im Team errungen werden kann.

Eigentlich begannen die Vorbereitungen für die WEG alles andere als glücklich. Der Bundestrainer Hans-Jörg Bendiner und die Kadertierärztin Sybel Özgen traten gemeinsam kurz nach der EM in Assisi aus privaten Gründen zurück. Somit stand der deutsche Distanzchampionatskader plötzlich ohne Mannschaftsführung vor den Weltreiterspielen. Der Disziplinbeirat tagte mehrmals zu diesem Thema und erarbeitete kurzerhand ein modifiziertes Sportkonzept für den Qualifikationsweg. Meilenstein sollte der CEIO*** in Compiegne 2010 sein. Kurz davor fand sich eine neue Mannschaftsführung, bestehend aus Dr. Lutz Körner als Teamtierarzt, meiner Wenigkeit als Equipechef und Dr. Juliette Mallison als meine Assistentin. Lutz und ich begleiteten die Reiterinnen nach Frankreich und wir konnten dort schon die erste Team-Medaillenluft in Form von Silber für Deutschland schnuppern. Das gab Ansporn und Hoffnung für Amerika. Zur letzten Formüberprüfung vor der Nominierung trafen sich die vorausgewählten Reiterinnen noch einmal am letzten Juli Wochenende in Gotha auf der Rennbahn. Schon hier wurden die Weichen gestellt: Die Teilnehmer wurden nochmals auf den Teamgedanken eingeschworen, die Pferde galoppierten synchron über die herrliche Gras-Rennbahn und Sonntag erhielten wir alle ein Medientraining von Michael Stübner, das uns auf die zukünftigen Interviews hervorragend vorbereitete.
Mittlerweile stemmte die deutsche reiterliche Vereinigung (FN) einen Kraftakt von enormen Ausmaßen. Außer USA und Australien war Deutschland die einzige Nation, die alle 8 Disziplinen besetzte – Reining – Distanzreiten – Vielseitigkeit – Springen – Dressur – Paraequestrian – Voltigieren und natürlich die Fahrer. Gesamtkosten von ca 1,4 Millionen Euro sind im Gespräch. 10 Charterflüge an vier Abflugterminen sollen die Pferde in die Quarantäne nach Cincinnati fliegen, 47 Sportler und 259 offizielle Begleitpersonen fliegen direkt nach Lexington in das „Blue Grass Country“. Am 15. September wurde es dann für unsere Mannschaft ernst. Eine Pferdespedition fuhr die Pferde nach Lüttich auf den Flughafen. In der Nacht wurden sie auf spezielle Flug-Container mit jeweils 3 Boxen umgeladen und um 6 Uhr morgens startete der Flug nach Cincinnati. Nachdem für die Disziplin Distanz leider nur eine Begleitperson für den Flug und die 2-tägige Quarantäne Betreuung zugelassen war, waren wir sehr froh, dass die Pfleger der Reiner sich bereit erklärten, unserem Team-Tierarzt Lutz unter die Arme zu greifen und die Distanzpferde mit zu betreuen. So wurden schon in der Quarantäne sehr nette Kontakte zwischen den Reinern-, Dressur- und Distanzreitern geknüpft.
Zwischenzeitlich sind unsere Reiterinnen mit einem Teil ihrer Crew schon direkt nach Lexington geflogen und konnten so am 18. September die Stallungen für die Ankunft der Pferde vorbereiten. Jedes Pferd hatte 200 kg Gepäck im Laderaum, das bereits im Kentucky Horse Park angeliefert worden war.
Nun begann für eine Woche die übliche Championatsroutine. Das heißt: morgens füttern, tränken, misten, wiegen, Fiebermessen und eine tierärztliche Untersuchung der Pferde. Dann ging es zum Training auf die Rennbahn und den festgelegten Trainings-Loop (leider nur 6 Meilen lang). Anschließend wurden die Pferde nochmals untersucht, je nach Anlass Blut genommen für eine Kontrolle der Stoffwechselsituation und zur Mittagsruhe in die Boxen gebracht. Paddocks waren streng verboten. Grasen fand nur an der Hand statt, war allerdings auch nicht sehr lohnend, da es seit langem sehr heiß und aus „blue grass“ „brown grass“ geworden war. Nachmittags war meist noch eine Trainingseinheit angesagt und irgendwo dazwischen musste noch Zeit für die Besprechungen mit Lutz und mir, für sportpsychologische Gespräche mit Gaby Bussmann, für Physiotherapie und Akupunktur der Pferde mit Ina Goessmeier, für Massagen der Reiterinnen mit Dieter Hoffmann und Christian Peiler und natürlich auch für ein kleines bisschen Freizeit sein.
Die FN organisierte am Dienstag einen wunderschönen Ausflug mit anschließendem „Freiluft Buffet“ in den Daniel Boone National Forest, bei dem sich leider unsere Juliette beim Abstieg von der „Natural Bridge“ das Wadenbein gebrochen hat. Engagiert wie sie ist, hat sie die notwendige Operation kurzerhand auf nach dem Rennen verschoben und wurde von ihrem „James“ (meinem Partner Jörg) in einem Golf Car, von uns auch liebevoll Bobbycar genannt, herumkutschiert. Dank der sehr großzügigen finanziellen Zuwendung für teambildende Maßnahmen von Frau Winter-Schulze war es uns möglich, am Mittwoch Abend ein disziplinübergreifendes Barbecue für ca. 70 Personen aus dem Boden zu stampfen. Im „Crew-Village“, wo in Mobil-Homes ein Teil der Betreuer untergebracht war, feierten wir bis in die späte Nacht. Alle bisher angereisten Disziplinen, Reiner und Dressurler, die französischen Endurance Reiter und natürlich unsere „Offiziellen“ von der FN waren geschlossen vertreten. Jörg grillte uns hervorragende T-Bone-Steaks, die Getränke wurden mit dem Eis für die Pferde gekühlt und die Musik kam aus einem Autoradio. Ein Abend, der Reiter, Betreuer, FN und alle Offiziellen zusammenschweißte.

Doch so langsam wurde es ernst, der Tag X rückte immer näher. Lustigerweise war am Dienstag, während wir schon im Kentucky Horse Park waren, erst „Definite Entries Due“. Gott sei Dank waren alle unsere Pferde und Reiterinnen gesund und munter, so dass sich an den Nennungen nichts änderte. Es häuften sich allerdings die Endurance Chef und Veterinarian Meetings, fast täglich musste ich der Überbringer von neuen Verboten und Restriktionen sein. So durfte z.B. die Strecke nicht besichtigt werden, da es sich um absolutes Privatgelände handelte. Emmet Ross, der Disziplinmanager Endurance, hat es letztendlich geschafft, 25 von 60 Grundbesitzern rund um den Kentucky Horse Park zu überzeugen, die Distanzstrecke durch ihre Farm legen zu lassen. Die berühmten weißen Zäune begrenzen die Farmen lückenlos, so dass kaum öffentliche Wege zur Streckenführung herangezogen werden konnten. Danach wurde bekannt, dass wir das Vetgate nur mit Golfcars oder zu Fuß einrichten dürfen, was bei einer Entfernung von 4 Meilen zwischen Stall und Vetgate nicht gerade zur allgemeinen Belustigung beitrug. Es mussten noch zusätzliche Akkreditierungen für 2 weitere Crews gekauft werden, sonst wären nur 2 zugelassen gewesen und und und. Schade, dass wir zwar alle gleich, aber gewisse Länder durch finanzielles Sponsoring eben doch ein bisschen gleicher waren. So hatte die UAE keine 4, sondern 20 Betreuer im Gate, die Strecke wurde einfach mit dem Hubschrauber abgeflogen und die wunderschönen Catering Zelte von UAE, Quatar und Bahrain bereicherten das Gate-Panorama.
Samstag begann dann endlich das offizielle Programm mit der First Inspection von 9.00 bis 11.00 Uhr in der Walnut Arena. 108 Pferde aus 30 Nationen wurden vorgestellt. Alle deutschen Pferde wurden hervorragend präsentiert und bestanden die Voruntersuchung mit Bravour. Die Reiterinnen bekamen einen GPS Sender, damit die Zuschauer im Stadion und auch zu Hause jeden einzelnen Starter auf dem Bildschirm verfolgen konnten. Die Pferde hatten leider kein Zeitmesssystem am Körper, sondern es musste eine Chipkarte bei Passieren des Pferdes von GateIn und VetIn von Hand eingescannt werden, was später auch zu einigem Durcheinander führte. Bis 13.00 Uhr war noch Zeit für Weighing Out. Das Vetgate durfte nur Freitag und Samstag jeweils von 12.00 bis 16.00 Uhr eingerichtet werden. Wir Deutschen hatten uns für den Samstagtermin entschieden und Dank der Hilfe durch Bereitstellung von Golf Cars der Dressurreiter und Reiner konnten auch alle Teams ihr Equipement ins Gate transportieren. Sabrina, Lutz und ich hatten die Aufgabe, das Team aufzustellen und zu nennen. Bei 4 von 5 Reiterinnen in der Mannschaft traf diesmal das Los des Einzelreiters Petra Hattab mit Prince Sharif.
Ebenfalls am Samstag fand abends noch die Opening Ceremony im großen Rolex Stadion statt. Leider haben wir als Teilnehmer nicht so viel davon gesehen. Wir mussten hinter der Tribüne ewig warten und haben die Tennessee Walker sowie viele interessante Schaubilder verpasst. Nach dem Einmarsch der teilnehmenden Nationen präsentierte sich noch als Highlight Muhammad Ali im schönen Cadillac. Danach verzettelte sich die Eröffnungszeremonie in Reden und klassischer Musik.

Start
Sonntag früh war der Trail vom Stall zum Vetgate ab 6.00 Uhr geöffnet. Die Pferde konnten sich auf den 4 Meilen im Schritt aufwärmen und kamen relativ gelassen zum Start um 7.30 Uhr. Aber dann wuchs die Spannung ins Unendliche, bis der Start endlich freigegeben wurde. 100 Pferde, Mannschaftsreiter von 22 Teams und 19 Einzelreiter starteten relativ gesittet, unsere deutschen Reiterinnen in Formation in der Mitte des Feldes. Nicht nur Distanzreiter, sondern auch die Fans aus den anderen Disziplinen waren am Start und durch die typisch dunkelroten einheitlichen Polos und Jacken von Cavallo und Pikeur sehr gut als „deutschzugehörig“ erkennbar.

Loop 1
Der 1. Loop war mit 32,5 km ohne Crewpunkt, aber dafür mit 7 Wasserpunkten, der zweitlängste der gesamten Strecke. Kurz vor 9.00 Uhr kamen die ersten Reiter ins Gate, angeführt von der Startnummer 7 HH Sh Mohammed al Maktoum, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,41 km/h, dicht gefolgt von der Nummer 1 Maria Alvarez Ponton mit 21,39 km/h, die sich durch eine Babypause nicht von ihrer Titelverteidigung abhalten ließ. 24 Reiter umfasste die Spitzengruppe, davon war Gabriela mit Priceless auf dem 20. Platz mit 20,59 km/h. Bereits 10 Minuten später kamen unsere anderen deutschen Mädels zur Arrival Time und passierten ohne Beanstandungen als 54. (Petra), 57. (Belinda), 62. (Melanie) und 63. (Sabrina) mit ca. 18,7 km/h das Gate.

Loop 2
Der 2. Loop mit 39,9 km, 7 Wasserstellen und 2 Crewpunkten, war der längste des Tages. Die Crew hatte in Lexington wirklich leichtes Spiel – alle Crewpunkte waren in der Nähe des Gates und z.T., wie auch auf diesem Loop, doppelt anzureiten. Das Feld wurde etwas langsamer, die Durchschnittsgeschwindigkeit der Führenden lag bei 19,7 km/h und die Spitzengruppe bestand aus 18 Reitern, darunter Gabriela auf Platz 15 mit 19,48 km/h. 20 Minuten später kamen auch Sabrina (43. – 18,57 km/h), Melanie (44. – 18,56 km/h) und Belinda (46.-18,31 km/h) ins Gate. Hier begann das Zeitmessproblem: laut Finish Liste war Petra mit 18,35 km/h 43. und Sabrina mit 18,57 km/h 44. Gerade in dieser Runde fiel nämlich ein Scanner aus und plötzlich tauchten handgeschriebene Zeitzettel auf – für uns war das kein Problem, aber sollte man zu den Ersten gehören, sind Minuten entscheidend. In der Teamwertung haben wir uns von Platz 12 auf Platz 9 vorgearbeitet. Führend war zu dem Zeitpunkt UAE vor USA, Frankreich war Vierter.

Loop 3
Der 3. Loop mit 21,3 km, 4 Wasserstellen und einem Crewpunkt, erlaubte wieder schnellere Geschwindigkeiten. Die Spitzengruppe bestand noch aus 9 Reitern, durchschnittlich wurden 20,9-21 km/h geritten. Nun führte Maria Alvarez-Ponton mit ihrem 15-jährigen Nobby. Gabriela (19. – 18,62 km/h), Belinda (34. – 18,87 km/h), Melanie (35. – 18,51 km/h) und Sabrina (36. – 18,48 km/h) brachten in Gate 3 unser Team bis auf den 6. Platz nach vorne. Petra, unsere Einzelreiterin, kam als 37. mit 18,34 km/h fast zeitgleich ins Gate. 93,7 km lagen hinter den Reitern und Pferden. Unsere offizielle Crew hatte in der Resting Area alle Hände voll zu tun. Dieter Hoffmann massierte die Mädels abwechselnd, Gaby stand mit psychologischer Beratung zur Seite, Dieter Kröhnert, der Hufschmied, hatte ein Auge auf die Hufbeschläge, Ina Goessmeier half hier und da physiotherapeutisch, Juliette humpelte mit „James“ im Schlepptau zur Unterstützung herbei, Dr. Manfred Giensch unterstützte als Humanarzt und nicht zu vergessen Dr. Lutz Körner als unser Teamtierarzt, der immer zur Stelle war. Ich hatte mich mittlerweile mit der Zeitmessung angefreundet und bekam bevorzugt immer die für uns interessanten Listen ausgedruckt.

Loop 4
Der 4. Loop war mit 27,2 km, 5 Wasserstellen und einem Crewpunkt wieder ein bisschen länger. Viele Pferde wurden müde und wurden nicht weiterqualifiziert. Nach wie vor führten Maria und Nobby, diesmal mit 19,98 km/h, dicht gefolgt von Jean-Philippe Frances mit Hanaba du Bois mit 20,17 km/h. Die Spitzengruppe bestand immer noch aus 8 Reitern, es wurde richtig spannend. Gabriela (15. – 17,97 km/h), Sabrina (27. – 18,34 km/h), Melanie (29. – 18,19 km/h) und Belinda (31. – 17,78 km/h) ritten sehr konstant und konnten alle das 4. Gate inkl. ReExamination souverän absolvieren. Petra blieb dicht dabei auf dem 32. Platz mit 17,78 km/h. Als die Reiterinnen das Gate verließen, dachten wir aufgrund einer Fehlinformation, dass wir bereits den 3. Platz der Teamwertung inne hätten, aber es war in Wirklichkeit der 4. – Bahrain war noch vor uns, jedoch der 3. Teamreiter schon deutlich nach unseren Mädels im Gate.

Loop 5
Der 5. Loop, kurze 21,1 km, 3 Wasserstellen, 1 Crew Punkt, brachte keine großen Überraschungen. Maria und Nobby weiter 1. Platz, Jean-Philipp 4., der künftige 2., HH Sh Maktoum 5. und unsere künftigen Bronzereiterinnen immer noch Teamplatz 4 – Gabriela, 15. – 16,09 km/h in dieser Runde, weil ihre Pulsuhr ausgefallen war, jagte mir einen Mordsschrecken damit ein, (Priceless war aber weiterhin super gut in Kondition), Sabrina (16. – 18,53 km/h), Belinda (17. – 17,76 km/h) und Melanie (22. – 15,94 km/h). Petra hatte sich unglücklicherweise verritten, kam aber immer noch als 27. mit allerdings nur 11,91 km/h wegen freiwillig verlängerter Strecke ins Gate. Auch hier gab es eine ReExamination 10 Minuten vor der Outtime zur letzten Runde. Dass alle hier mit jedem unserer Pferde mitzitterten ist wohl selbstverständlich. Das deutsche Fanfeld war mittlerweile zu einer beachtlichen Größe angewachsen und viele haben dabei entdeckt, dass Distanzreiten richtig aufregend sein kann.

Loop 6
6. und letzter Loop, 18 km, 5 Wasserstellen, kein Crewpunkt und das Finish begann mit der Outtime. Maria wurde gejagt, Nobby galoppierte mit 29,44 km/h seinem Sieg entgegen. HH Sh Maktoum versuchte mit Ciel Oriental und 31,66 km/h aufzuholen. Sein Sohn HH Sh Hamdan Mohd al Maktoum auf SAS Alexis ging ebenfalls mit 31,66 km/h und der letztendlich Viertplazierte der Einzelwertung Jean-Philipp Frances auf Hanaba du Bois, späterer Best Condition Gewinner, verfolgte mit „nur“ 28 km/h das Führungstrio. Unsere Reiterinnen sollten eigentlich „Gas“ geben, aber 15 Minuten nach der Outtime war klar, dass das Team Bahrain, bisher den 3. Platz haltend, geplatzt war. Damit waren wir sichere Bronzemedaillengewinner und ich informierte alle telefonisch, die letzte Runde sicher nach Hause zu bringen. Unsere Reiterinnen und ihre tollen Pferde finishten schließlich wie folgt: Gabriela 15. – ltz. Rd. 19,61 km/h durchschnittl. 18,8 km/h, Sabrina 16.– ltz. Rd. 21,37 km/h – durchschnittl. 18,79 km/h, Belinda 17. – ltz. Rd. 22,8 km/h durchschnittl. 18,73 km/h, Melanie 22. – ltz. Rd. 14,47 km/h durchschnittl. 17,56 km/h und Petra 27. – ltz. Rd. 18,12 km/h durchschnittl. 17,12 km/h. In die Teamwertung flossen die 3 erstplatzierten Reiterinnen. Mit einer Gesamt-reitzeit von 25,34 Stunden lagen wir nur 44 Minuten hinter den Silbermedaillengewinnern Frankreich, allerdings 100 Minuten hinter den Erstplazierten UAE.
Bewegend war der Zieleinlauf von Gabriela und Sabrina Hand in Hand, das riesige Deutschlandmeer mit Fahnen zum Empfang von jeder Reiterin. Nun musste auch Reinhard Wendt, Geschäftsführer Sport der FN, sein leichtsinniges Versprechen einlösen. Er versprach im Mai im Falle einer Medaille vor mir zu knien. Er hatte sogar richtig Spaß dabei und auch noch seinen Begleiter Andre Schoppmann dazu angestiftet. Die anschließende Feier im „Crew-Village“ war sehr schlecht für die Leber, aber super für die Stimmung.
Bei der Siegerehrung am nächsten Tag im großen Rolex Stadion vor der Kulisse der Dressurzuschauer, die gerne eine Unterbrechung ihrer Prüfung für uns in Kauf nahmen, wurde uns allen erst wirklich bewusst, was wir erreicht hatten – das Deutsche Distanz Märchen!

  1. Gold: Maria Mercedes Alvarez Ponton (ESP) mit Nobby
  2. Silber: Muhammad bin Raschid Al Maktoum (UAE) mit Ciel Oriental
  3. Bronze: Hamdan bin Muhammad Al Maktum (UAE) mit SAS Alexis

Deutsche Teilnehmer:

Teams:

  1. Gold: Vereinigte Arabische Emirate
  2. Silber: Frankreich
  3. Bronze: Deutschland